Wheels of Fortune

Die klassische Pacific-Coast-Route, der Highway 101, führt um Olympic Island in Washington herum zur Küste Oregons. Ich mache es mir einfach, kürze ab und halte mich erst ab Astoria, Oregon, an die konventionelle Streckenführung. Denn ab hier wird es scenic, landschaftliche Höhepunkte reihen sich derart aneinander, dass es für Radlerinnen und Radler schwierig ist, die Augen auf der Strasse zu halten.

Ja, schuldig im Sinn der Anklage: Die klassische Pacific-Coast-Route, der Highway 101, der sich für Radtouren-Einsteigerinnen und -Einsteiger so gut eignet, führt das puristisch gesinnte Radrudel von Victoria, von der Südspitze Vancouver Islands, via Fähre in die USA, genauer: Port Angeles, und lässt es dann gegen den Uhrzeiger Olympic Island umrunden. Soweit die Theorie. Ich mache mir alles etwas einfacher, radle von Vancouver nach Seattle, kaufe mir für die Strecke nach Portland ein Busticket und rolle endlich, nach wenigen Tagen auf dem Highway 30, ab Astoria auf der klassischen Route. Was dann folgt, zeigt die Bildergalerie: Fort Stevens mit dem Wrack der Peter Iredale, der Touristenmagnet Haystack Rock in Cannon Beach und ein atemberaubender Sonnenuntergang am Cape Lookout, das seinen Namen übrigens mit knüppelhartem Widerstand verdient: Während rundherum gigantische Nebelströme über die Hügel auf den Pazifik herabfliessen und die Küstenstrasse im düster-feuchten Grau ertrinken lassen, verteidigt das Kap einen babyblauen Himmel. Gut gemacht, Cape Lookout!